Wasserburg Haus Kemnade – Bochums Schmuckstück

Autor: Caroline

Unweit des Kemnader Sees und der Burg Blankenstein liegt die Wasserburg Haus Kemnade. Die geschichtsträchtigen, dunklen Mauern des altehrwürdigen Gebäudes beherbergt eine Gastronomie, eine Schatzkammer, eine bedeutende Sammlung von Musikinstrumenten, die Sammlung Ehrich sowie ein Bauernmuseum, welches das Leben im 18. und 19. Jahrhundert veranschaulicht.

Der Name ‘Kemnade‘ kommt aus dem Lateinischen und steht für ein steinernes Kaminhaus, das Feuerstellen in den Zimmern aufweist. Die Wasserburg ist Eigentum der Stadt Bochum, auch wenn sie von der Lage her Hattingen zuzuschreiben wäre.

Wasserburg Haus Kemnade – Geschichte

Die ersten Aufzeichnung, in denen Wennemar Dücker als Besitzer der Burg erwähnt wird, gehen auf das Jahr 1393 zurück. Das Hochwasser von 1486 veränderte im wörtlichen Sinne die Lage der Burg. Das ursprünglich zum Dorf Stiepel gehörende Haus Kemnade wurde durch den veränderten Lauf der Ruhr abgetrennt. Bis zum Bau der Kemnader Brücke im Jahre 1928 war die Burg dadurch nur noch per Fähre zu erreichen.

Aufgrund eines Brandes im Jahr 1589 entspricht die heutige Wasserburg somit nicht mehr dem ursprünglichen Gebäude. Zwischen 1602 und 1704 wurde sie jedoch auf den alten Mauern im typischen Renaissance-Stil wiederaufgebaut und wechselte in den folgenden Jahrhunderten mehrfach die Besitzer. Bevor schließlich die Stadt Bochum im Jahr 1921 das Haus von Baron Ludwig von Berswordt-Wallrabe abkaufte, obwohl es geographisch eigentlich zu Hattingen gehörte, wohnten im Laufe der Zeit die Familien von Romberg, von der Recke und von Syberg in den alten Gemäuern.

Wasserburg Haus Kemnade – Burg und Sammlungen

In der Wasserburg Haus Kemnade befinden sich viele Sehenswürdigkeiten, darunter auch die im Erdgeschoss errichtete gotische Kapelle mit Kreuzgratgewölbe und barockem Taufbecken. Der Rittersaal mit seiner prachtvollen Stuckdecke glänzt besonders durch den mit Wappen und Inschrift verzierten Renaissance-Kamin. Auch die Holzschnitzereien eines Schwelmer Handwerkmeisters sind sehenswert.

Die 1961 eingerichtete Sammlung mit 1.800 außergewöhnlichen Musikinstrumenten aus der Zeit vom 16.-20. Jahrhundert wurde von dem Bochumer Sammler und Musiker Hans Grumdt zusammengetragen.

Die Sammlung von Kurt Ehrich beinhaltet ostasiatische Kunstgüter, darunter auch eine Kollektion von Netsuke, kleinen geschnitzten Figuren aus Japan, sowie verschiedene Darstellungen der sieben japanischen Glücksgötter.

Wasserburg Haus Kemnade - Museen und Schatzkammer

Hinter der Wasserburg liegt ein Vierständer-Fachwerkhaus von 1800 mit integriertem Museum, welches das bäuerliche Leben der vergangenen Jahrhunderte widerspiegelt. Besucher können bäuerliche Hangwerksgeräte sowie auch originalgetreu eingerichtete Zimmer bestaunen.

Die Schatzkammer der Kemnade war ursprünglich mal eine alte Stallung der Burg, die heute eine geldgeschichtliche Sammlung der Sparkasse Bochum beherbergt. Schmuckstücke wie das älteste Sparschwein aus dem 13. Jahrhundert, über seltene Münzen und venezianische Ballusterdosen aus Porzellan bis hin zu der geschichtlichen Darstellung der Zahlungsmittel-Entwicklung.

Im zweiten Innenhof lädt schließlich ein Restaurant zu einem leckeren Gaumenschmaus ein, der mit einem Spaziergang am Kemnader See abgerundet werden kann.

Öffnungszeiten:
Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober:
Dienstag bis Sonntag 12:00 bis 18:00 Uhr

Vom 1. November bis zum 30. April:
Dienstag bis Sonntag 11:00 bis 17:00 Uhr
(Bauernhausmuseum geschlossen)


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